Der weibliche Körper

13.5.2021
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Sex & Heirat
W

ann die Pubertät eines Mädchens einsetzt, ist recht unterschiedlich. Bei den meisten fällt der Startschuss irgendwann zwischen dem neunten und dem zwölften Lebensjahr. Gesteuert wird das Ganze durch die Hirnanhangdrüse, welche den Befehl gibt, die weiblichen Sexualhormone Progesteron und Östrogen auszuschütten. In der Regel startet die Pubertät des Mädchens mit einem Wachstumsschub und dem Wachstum der Brust, das teilweise etwas schmerzen kann. Die Brüste wachsen häufig unterschiedlich schnell und bei vielen Frauen sind auch nicht beide Brüste genau gleich gross. Achsel- und Schamhaare beginnen zu spriessen. Die inneren Schamlippen wachsen, werden dadurch sichtbarer und verändern ihre Farbe. Weibliche Körperformen und Rundungen bilden sich aus. Was auch bedeuten kann, dass du etwas Gewicht zulegst. Andere Mädchen gehören zu den eher schlanken Typen mit weniger «Kurven». Falls du etwas später dran bist als andere, lass dich nicht stressen. Die Unterschiede sind in diesem Alter noch riesig, werden sich aber zunehmend ausgleichen.

Unreine Haut und stärkerer Körpergeruch

Aufgrund der Hormonumstellungen und einer höheren Aktivität der Talgdrüsen leiden manche Teeniemädels unter unreiner Haut. Das kann stressen! Hilfreich ist, wenn milde Seife zum Waschen verwendet wird und die Pickel möglichst in Ruhe gelassen werden (nicht Ausdrücken – das kann zu Entzündungen oder Narben führen). Auch reines Aloe Vera Gel kann der Haut helfen, mit dem Ganzen klarzukommen. Falls alles nichts helfen will, empfiehlt sich ein Besuch beim Hautarzt. Die Schweissdrüsen sondern mehr Flüssigkeit ab und der Körpergeruch wird intensiver. Was bedeutet, dass öfter geduscht werden muss, um gesellschaftstauglich zu sein. Auch ein mildes Deo hilft, das «Gemiefe» in Grenzen zu halten.

Die weiblichen Geschlechtsorgane

Die Geschlechtsorgane der Frau liegen – im Gegensatz zu den männlichen - mehrheitlich im Körperinnern. Was sie aber nicht weniger bedeutsam macht!

Gebärmutter (Uterus)

Die Gebärmutter ist ein ca. faustgrosser, birnenförmiger Hohlraum aus Muskeln, der innen mit einer stark durchbluteten Schleimhaut ausgekleidet ist. Ihre enorme Dehnbarkeit ermöglicht es, dass ein Kind bis zur Geburt darin Platz findet. Der untere Teil der Gebärmutter heisst Gebärmutterhals (Zervix). In diesem befinden sich sogenannte Zervixkrypten, in denen Zervixschleim gebildet wird. Am Ende des Gebärmutterhalses befindet sich der Muttermund. Dieser verschliesst die Gebärmutter; damit schützt er sie gegen Keime und bewahrt ein mögliches Kind vor vorzeitigem Herausrutschen.

Eileiter und Eierstöcke

Links und rechts der Gebärmutter befinden sich die Eileiter, die zu den beiden Eierstöcken führen. Darin sind bereits vor der Geburt alle Eizellen, (ca. 200 000 Stück) angelegt.

Scheide (Vagina) und Schamlippen

Die Vagina ist ein Muskelschlauch, der von der Gebärmutter nach aussen führt. Ihr Eingang befindet sich zwischen Harnröhren und Darmausgang und wird durch die inneren und äusseren Schamlippen geschützt.

Klitoris

Die Klitoris hat die Form eines «V» und besteht, ähnlich wie der Penis, zu einem grossen Teil aus Schwellkörpergewebe. Sie erstreckt sich im Körperinneren bis hinter die Scheide. Weil sich an ihrer Spitze viele Nerven befinden, reagiert sie empfindsam auf Berührung und ist empfänglich für sexuelle Anregung.

Jungfernhäutchen (Hymen)

Das Hymen ist eine weiche, dehnbare Hautfalte, die den Scheideneingang teilweise verschliesst und dem Schutz der inneren Geschlechtsorgane dient. Beim ersten Geschlechtsverkehr, aber auch durch extreme Sportarten oder – sehr selten – durch das Einführen von Tampons, kann das Jungfernhäutchen einreissen. Dabei kann es ein wenig bluten, muss aber nicht.

Der weibliche Zyklus

Zyklus bedeutet Kreislauf, also etwas, dass sich wiederholt. Im Fall des weiblichen Zyklus Monat für Monat. Er beginnt mit dem sichtbarsten Teil, der Regelblutung. Die erste Regelblutung setzt zwei drei Jahre nach den ersten Anzeichen körperlicher Veränderung ein. Bei vielen Mädchen zwischen 10 und 14 Jahren, bei manchen aber auch bereits mit neun oder erst mit 16 Jahren. Rund ein Jahr vor der ersten Blutung macht sich die ansteigende Hormonproduktion bei den meisten Mädchen durch einen weisslichen Ausfluss, den sogenannten Weissfluss, bemerkbar. Ein ausgereifter Zyklus dauert im Durchschnitt zwischen 23 und 35 Tagen. Der Zyklus eines jungen Mädchens ist häufig noch unregelmässig und die Blutung teilweise noch sehr schwach.  

Erste Zyklusphase: die Regelblutung

Jeder Monatszyklus startet mit dem ersten Tag der Monatsblutung. Ist es im vorangehenden Zyklus zu keiner Befruchtung gekommen, wird die Gebärmutterschleimhaut von der Uteruswand abgestossen und durch die Blutung aus dem Körper transportiert.  
Teilweise ist die Blutung bräunlich oder dunkler als normales Blut. Dies, weil mit dem Blut zusammen Schleimhaut abgestossen wird. Die Regelblutung dauert üblicherweise zwischen 3 und 5 Tagen, kann jedoch auch länger dauern oder stark variieren. Die Menge des ausgestossenen Blutes beträgt im Durchschnitt nur etwa 1 dl.

Zweite Zyklusphase: Eibläschen-Reifungsphase

Die Hirnanhangdrüse schüttet Hormone aus, die im Eierstock das Wachstum mehrerer Eibläschen anregen. Eine der Eizellen (selten zwei oder mehrere) wird sprungreif und gleichzeitig bereitet sich die Gebärmutter auf die mögliche Einnistung eines Babys vor. Dies geschieht dadurch, dass die weiblichen Geschlechtshormone (Östrogene) dafür sorgen, dass die Schleimhaut aufgebaut wird. In dieser Phase kannst du beobachten, dass die Scheide etwas Schleim absondert, der anfangs noch etwas weiss und klebrig ist und danach durchsichtig und elastisch wird. (Ähnlich wie Eiweiss) Dieser eiweissartige Schleimt dient bei einer Befruchtung dazu, dass die Spermien rasch vorwärts kommen und mit Energie versorgt werden.

Eisprung

Wenn das Eibläschen (=Follikel) reif ist, gibt das Gehirn den Befehl zum Eisprung. Das sprungreife Eibläschen platzt auf und gibt die befruchtungsbereite Eizelle frei. Diese wird durch die Flimmerhaare (Fimbrien) am Eileitertrichter eingefangen und durch den Eileiter Richtung Gebärmutter transportiert. Manche Frauen spüren um den Eisprung herum ein leichtes Stechen oder Ziehen im Unterleib, den sogenannten Mittelschmerz. Die Eizelle kann nach dem Eisprung während maximal 24 Stunden befruchtet werden. Danach löst sie sich im Eileiter in ihre Bestandteile auf und die unfruchtbaren Tage beginnen.

Gelbkörper-Phase

Aus dem Eibläschen, das im Eierstock zurückgeblieben ist, bildet sich der sogenannte Gelbkörper. Dieser gibt das Gelbkörperhormon Progesteron ab, das den Körper auf eine mögliche Schwangerschaft vorbereitet. Manche Frauen sind in dieser Zyklusphase eher angespannt und nerven sich wegen Kleinigkeiten. Nicht die ideale Zeit, um grosse Themen anzugehen oder Konflikte zu klären. Hormone haben ganz schön Power. Zu verstehen, was abgeht, entlastet deine Beziehung zu dir selber und zu den anderen.

Ende der Gelbkörper-Phase

Wurde keine Eizelle befruchtet, setzt durchschnittlich 10-16 Tage nach dem Eisprung die Regelblutung ein. Der Zyklus startet wieder von vorne. Damit du deinen Körper und deinen Zyklus kennenlernst, macht es Sinn, ihn mal während einiger Zeit zu beobachten. Dies machst du am besten mit einer Zyklus-App, die deine Daten auswertet und dir Hinweise gibt. Über die Monate hinweg siehst du dadurch, wie dein Zyklus abläuft und wirst feststellen, dass sich manches jeden Monat wiederholt, während anderes noch total unterschiedlich abläuft.

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