n der Regel startet die Pubertät bei Jungen etwas später als bei den Mädchen, das heisst irgendwann zwischen 11 und 15 Jahren. Die Hirnanhangdrüse löst den Reiz zur Produktion von Sexualhormonen aus. Das wichtigste männliche Geschlechtshormon, das Testosteron, wird in den Hoden produziert und beeinflusst das Körperwachstum, die Körperbehaarung, den Muskelaufbau (die Muskelmasse verdoppelt sich!), den Sexualtrieb und das Einsetzen der Spermienproduktion. Häufig tritt zu Beginn der Pubertät ein starker Wachstumsschub ein, der an den Körperenden (Armen und Beinen) einsetzt und die Proportionen etwas durcheinander bringt. Achsel- und Schamhaare spriessen und die Behaarung von Brust, Armen und Beinen verstärkt sich. Männliche Körperformen beginnen sich auszubilden, Penis und Hoden wachsen (ausgewachsen mit 16-18 Jahren) Auch der Stimmbruch wird durch das Testosteron gesteuert. Die Stimmbänder werden länger, die Stimme wird tiefer. Das passiert übrigens auch bei den Mädels, wenn auch viel weniger ausgeprägt.
Bartwuchs und Pickelalarm
Aufgrund des erhöhten Testosteronspiegels und einer höheren Aktivität der Talgdrüsen spriessen im Gesicht möglicherweise nicht nur die Barthaare, sondern auch eine ganze Menge Pickel. Das kann stressen! Hilfreich ist, wenn milde Seife zum Waschen verwendet wird und die Pickel möglichst in Ruhe gelassen werden (nicht Ausdrücken – das kann zu Entzündungen oder Narben führen). Auch reines Aloe Vera Gel kann der Haut helfen, mit dem Ganzen klarzukommen. Falls alles nichts helfen will, empfiehlt sich ein Besuch beim Hautarzt.
Verstärkter Körpergeruch – ab unter die Dusche!
Die Schweissdrüsen sondern mehr Flüssigkeit ab, der Körpergeruch wird intensiver. Was bedeutet, dass Mann öfter duschen muss, um gesellschaftstauglich zu sein. Auch ein mildes Deo hilft, das «Gemiefe» in Grenzen zu halten.
Die männlichen Geschlechtsorgane
Die Geschlechtsorgane des Mannes befinden sich – im Gegensatz zu den weiblichen - mehrheitlich aussen am Körper.

Penis
Der Penis hat eine Doppelfunktion: Er dient der Ableitung des Urins und dem Ausstossen der Samenflüssigkeit. Der Penis enthält drei Schwellkörper. Werden diese stark durchblutet, schwellen sie an, der Penis wird grösser und richtet sich auf. Erektionen treten häufig im Schlaf auf, und viele Jungen wachen immer wieder mal mit einer sogenannten Morgenerektion auf. Auch tagsüber, beispielsweise beim Schwimmen, kann es zu Spontanerektionen kommen. Eine normale Folge des Durchblutungsvorgangs und nichts, wofür Mann sich zu schämen braucht!
Die Spitze des Penis wird Eichel genannt. Sie ist besonders empfindlich und deshalb teilweise oder ganz mit einer schützenden Vorhaut bedeckt. Manchmal wird ein Teil der Vorhaut – aus medizinischen (zu eng) oder religiösen Gründen, entfernt. Dieser Eingriff wird «Beschneidung» genannt. Weil sich unter der Vorhaut manchmal weisslicher Belag (Smegma) bildet, der unangenehm riecht und zu Entzündungen führen kann, sollte die Vorhaut regelmässig zurückgezogen und mit Wasser gereinigt werden.
Zu «grosser» oder zu «kleiner» Penis? Bloss kein Stress!
Dass ein Penis eine bestimmte Grösse haben muss, um «richtig» zu sein, ist Blödsinn. Penisse sind so verschieden wie die Männer, zu denen sie gehören. In nicht erigiertem Zustand ist der Penis zwischen 7 und 10 Zentimetern lang, bei einer Erektion wird er ca. 5-8 Zentimeter länger. Und übrigens: Ob ein Penis krumm oder gerade, grösser oder kleiner ist, spielt in einer Beziehung deutlich weniger eine Rolle als der Charakter des Mannes, zu dem er gehört! Auch während des Geschlechtsverkehrs ist die Penislänge nicht ausschlaggebend, denn der berührungssensible Bereich der weiblichen Scheide liegt in ihrem Eingangsbereich.
Hoden und Nebenhoden
Die Hoden bestehen aus rund 500 Metern feiner Kanälchen, in denen Samenzellen (auch Spermien genannt) produziert werden. Pro Tag werden in den beiden Hoden zusammen an die 100 Millionen Spermien produziert. Das bedeutet 500 bis 1000 Spermien pro Sekunde! Die Ausreifung der Spermien findet in den Nebenhoden statt. Diese liegen neben den Hoden und enthalten ein insgesamt vier Meter langes, stark gewundenes Gangsystem.
Hoden und Nebenhoden befinden sich im sogenannten Hodensack. Die ideale Temperatur für die Spermienreifung liegt nämlich 2-4 Grad tiefer als die Temperatur im Körperinneren. Wenn es kalt ist, zieht sich der Hodensack zusammen, näher an den Körper ran. Perfekte Temperaturregulierung! In der Regel sind die Hoden unterschiedlich gross und liegen in unterschiedlicher Höhe, damit sie nicht aneinander reiben. Reife Spermien werden entweder durch einen Samenerguss ausgestossen oder lösen sich auf und werden vom Körper wieder aufgenommen.
Prostata, Cowpersche Drüse und Bläschendrüse
Die Prostata ist eine walnussgrosse Drüse unterhalb der Harnblase. Beim Orgamus ist sie für die Kontraktion verantwortlich und sie produziert etwa einen Drittel der Samenflüssigkeit. Die Samenflüssigkeit ist alkalisch und enthält einen hohen Anteil an Fructose, welche die Spermien mit Energie versorgt. Die anderen zwei Drittel der Samenflüssigkeit steuert die Bläschendrüse bei. Die Cowpersche Drüse bildet bei Erregung den sogenannten Lusttropfen, ein klares Sekret, das die Harnröhre unmittelbar vor dem Geschlechtsverkehr von Säure reinigt, weil diese den Spermien schaden würde. Das Sekret kann Spermien enthalten.
Die Samenleiter
Die beiden Samenleiter haben die Aufgabe, die Spermien bei einem Samenerguss, zusammen mit der Samenflüssigkeit, in die Harnröhre zu leiten.
Samenerguss und «feuchte Träume»
Der erste Samenerguss ereignet sich irgendwann zwischen dem 11. und dem 16. Lebensjahr. In der Regel findet er nachts im Schlaf statt und wird häufig von Träumen mit sexuellem Inhalt begleitet. Während des Samenergusses werden 2-6 ml Samenflüssigkeit ausgestossen, die Drüsenflüssigkeit und Spermien enthält. Ab diesem Zeitpunkt finden, aufgrund der hohen Produktivität der Hoden, immer wieder nächtliche Samenergüsse statt.
Alles easy - das Sperma kann leicht aus Boxershorts oder Pyjamahose ausgewaschen werden. Anschliessend Hose trocknen und in die Waschmaschine stecken.
Mit dem ersten Samenerguss startet die Zeugungsfähigkeit eines jungen Mannes.
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